Landschaftsnutzung
2012 Landesmuseum Württemberg Stuttgart
Diese drei virtuellen Landschaftsmodelle wurden im Auftrag von archaeoskop für die römerzeitliche Abteilung des Landesmuseums Württemberg (Stuttgart) angefertigt.
Es handelt sich diesmal nicht um die 3D-Rekonstruktion eines bestimmten archäologischen Befunds,
sondern um eine didaktische Darstellung der römischen Eingriffe in die Landschaft am Limes.
Zu Beginn ist die gezeigt Flußlandschaft noch von dichtem, vorrömischen Wald geprägt.
Im zweiten Bild sieht man, wie stark die römische Nutzung die Landschaft verändert. Dominiert wird die Szene von einem Kastell mit dem davor gelegenen Kastellbad. In seiner Nähe befindet sich die dazugehörige zivile Siedlung (vicus) sowie eine Wegstation. Weiter hinten sieht man einen landwirtschaftlichen Betrieb (villa). Intensiver Ackerbau, Beweidung und großflächige Rodungen sind nötig, um den Bedarf an Nahrung, Werkstoffen, Bau- und Feuerholz zu decken. Mit weniger Wald, der Wasser speichern und Erdreich zurückhalten kann, treten Überschwemmungen verstärkt auf. Erosion wird vor allem an den Hängen und als Sedimentwolken im Fluß sichtbar.
Das dritte Bild zeigt abschließend, wie sich der Wald nach dem Abzug der Römer wieder ausbreiten kann. Die Zeugnisse der römischen Besiedlung verfallen und werden überwuchert.
Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie sich auch große Zusammenhänge in der Archäologie durch 3D-Graphik vermitteln lassen.
Zu Beginn ist die gezeigt Flußlandschaft noch von dichtem, vorrömischen Wald geprägt.
Im zweiten Bild sieht man, wie stark die römische Nutzung die Landschaft verändert. Dominiert wird die Szene von einem Kastell mit dem davor gelegenen Kastellbad. In seiner Nähe befindet sich die dazugehörige zivile Siedlung (vicus) sowie eine Wegstation. Weiter hinten sieht man einen landwirtschaftlichen Betrieb (villa). Intensiver Ackerbau, Beweidung und großflächige Rodungen sind nötig, um den Bedarf an Nahrung, Werkstoffen, Bau- und Feuerholz zu decken. Mit weniger Wald, der Wasser speichern und Erdreich zurückhalten kann, treten Überschwemmungen verstärkt auf. Erosion wird vor allem an den Hängen und als Sedimentwolken im Fluß sichtbar.
Das dritte Bild zeigt abschließend, wie sich der Wald nach dem Abzug der Römer wieder ausbreiten kann. Die Zeugnisse der römischen Besiedlung verfallen und werden überwuchert.
Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie sich auch große Zusammenhänge in der Archäologie durch 3D-Graphik vermitteln lassen.
III
2012
Die Abbildung zeigt einen keltischen Streitwagen.
Solche zweirädrigen Streitwägen tauchen in der Frühlatènezeit (ca. 450 v. Chr.) in Gräbern auf und lösen die vierrädrigen Prunkwägen der Hallstattzeit ab.
Meine 3D-Rekonstruktion folgt einem Versuch der experimentellen Archäologie,
dem auf Funden basierenden und "im Feld" erprobten Nachbau von A. Furger-Gunti.¹
Kernpunkt seiner Hypothese ist die beweglich aufgehängte Wagenplattform,
die zumindest eine gewisse Federung bietet.
¹ A. Furger-Gunti, Der keltische Streitwagen im Experiment. Nachbau eines essedum im Schweizerischen Landesmuseum. Zeitschr. f. Schweizerische Archäologie u. Kunstgeschichte 50, 1993, 213-222.
Predigerkloster Freiburg
2011 Meckel-Halle Freiburg
Verschiedene historische Quellen bezeugen die Gründung eines Prediger- bzw. Dominikanerklosters "inter duas ripas" (zwischen zwei Bächen) im Nordwesten Freiburgs um 1235.
Heute ist diese große Klosteranlage vollständig aus dem Stadtbild verschwunden.
Für die Ausstellung "Weihrauch und Pulverdampf - 850 Jahre Freiburger Stadtgeschichte im Quartier Unterlinden" (25.10.-30.12. 2011 Meckel-Halle Freiburg / 2.3.-28.5 2012 ALM Konstanz) produzierte ich mehrere Animationen, die auch im Dokumentarfilm "Das verschwundene Dominikanerkloster" eingesetzt wurden. Mit verschiedenen Kameraflügen um das virtuelle Kloster und durch das detaillierte Computermodell der Kirche gelang es, neben der mittelalterlichen Architektur auch die besondere Atmosphäre dieser ungewöhnlichen Kirche zu vermitteln.
Die 3D-Rekonstruktion zeigt das Kloster im frühen 14. Jh. Das Langhaus der Klosterkirche mit seinem großen Westfenster reichte fast an das Stadttor. Besonders auffällig ist der deutlich höhere und nicht in derselben Achse liegende Chor, der 1282 geweiht wurde. Die Rekonstruktion dieser außergewöhnlichen Kirche stützt sich auf aktuelle Grabungsbefunde sowie auf historische Pläne und Ansichten. Außerdem konnte sie durch zwei glückliche Umstände entscheidend ergänzt werden:
Zum einen blieben das Langhaus und Teile des Kreuzgangs bis zu den Bombenangriffen des zweiten Weltkriegs bestehen. Die vor ihrem Abriß dokumentierten Ruinen ermöglichten einen fundierten Rekonstruktionsansatz.
Zum anderen ist ein Teil der mittelalterlichen Glasmalereien aus der Klosterkirche erhalten geblieben. Noch heute können Originale im neuen Augustinermuseum sowie im Freiburger Münster, wo sie sekundär eingebracht wurden, betrachtet werden. Ihre wissenschaftliche Bearbeitung durch Prof. Dr. Becksmann (Corpus Vitrearum Deutschland) war entscheidend für die Rekonstruktion des großen Westfensters sowie des lichtdurchfluteten Chors mit seinen hohen Fenstern, der in der zweiten Ansicht zu sehen ist.
Die dritte Abbildung zeigt drei noch heute erhaltene Grabplatten aus dem Chorraum, die in dieser Rekonstruktion - zumindest virtuell - wieder an ihren Ursprungsort zurückversetzt werden konnten. Es handelt sich um die Grabmale von Anna von Montfort (✝ 1341), Anna von Hachberg (✝ 1331) und Konrad II von Freiburg (✝ 1350).
Die 3D-Rekonstruktionen wurden auch als Illustrationen im Begleitband¹ veröffentlicht.
Das gesamte Projekt wurde gemeinsam von der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, dem Regierungspräsidium Freiburg und den Städtischen Museen Freiburg produziert.
Für die Ausstellung "Weihrauch und Pulverdampf - 850 Jahre Freiburger Stadtgeschichte im Quartier Unterlinden" (25.10.-30.12. 2011 Meckel-Halle Freiburg / 2.3.-28.5 2012 ALM Konstanz) produzierte ich mehrere Animationen, die auch im Dokumentarfilm "Das verschwundene Dominikanerkloster" eingesetzt wurden. Mit verschiedenen Kameraflügen um das virtuelle Kloster und durch das detaillierte Computermodell der Kirche gelang es, neben der mittelalterlichen Architektur auch die besondere Atmosphäre dieser ungewöhnlichen Kirche zu vermitteln.
Die 3D-Rekonstruktion zeigt das Kloster im frühen 14. Jh. Das Langhaus der Klosterkirche mit seinem großen Westfenster reichte fast an das Stadttor. Besonders auffällig ist der deutlich höhere und nicht in derselben Achse liegende Chor, der 1282 geweiht wurde. Die Rekonstruktion dieser außergewöhnlichen Kirche stützt sich auf aktuelle Grabungsbefunde sowie auf historische Pläne und Ansichten. Außerdem konnte sie durch zwei glückliche Umstände entscheidend ergänzt werden:
Zum einen blieben das Langhaus und Teile des Kreuzgangs bis zu den Bombenangriffen des zweiten Weltkriegs bestehen. Die vor ihrem Abriß dokumentierten Ruinen ermöglichten einen fundierten Rekonstruktionsansatz.
Zum anderen ist ein Teil der mittelalterlichen Glasmalereien aus der Klosterkirche erhalten geblieben. Noch heute können Originale im neuen Augustinermuseum sowie im Freiburger Münster, wo sie sekundär eingebracht wurden, betrachtet werden. Ihre wissenschaftliche Bearbeitung durch Prof. Dr. Becksmann (Corpus Vitrearum Deutschland) war entscheidend für die Rekonstruktion des großen Westfensters sowie des lichtdurchfluteten Chors mit seinen hohen Fenstern, der in der zweiten Ansicht zu sehen ist.
Die dritte Abbildung zeigt drei noch heute erhaltene Grabplatten aus dem Chorraum, die in dieser Rekonstruktion - zumindest virtuell - wieder an ihren Ursprungsort zurückversetzt werden konnten. Es handelt sich um die Grabmale von Anna von Montfort (✝ 1341), Anna von Hachberg (✝ 1331) und Konrad II von Freiburg (✝ 1350).
Die 3D-Rekonstruktionen wurden auch als Illustrationen im Begleitband¹ veröffentlicht.
Das gesamte Projekt wurde gemeinsam von der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, dem Regierungspräsidium Freiburg und den Städtischen Museen Freiburg produziert.
¹ B. Jenisch/P. Kalchthaler, Weihrauch & Pulverdampf. 850 Jahre Freiburger Stadtgeschichte im Quartier Unterlinden. Arch. Inf. Baden-Württemberg 64 (Esslingen 2011).